PUBLIC LEARNING
Das Wissen von der Strasse

вулицястепанабандери- львів
Simmeringer Hauptstrasse - Wien 

Modul/Exkursion/Workshop 2016

Zwei Strassen.
Eine in Lviv, eine in Wien.

Die eine ist eine der zentralsten und wichtigsten Strassen der Stadt, die andere ist die längste, jedoch eine eher periphere Strasse der Stadt. Was wissen wir über diese Strassen als Orte in der Stadt? Was wissen wir von den komplexen sozialen, ökonomischen und ökologischen Geweben, in die sie jeweils eingebunden sind? Wie treten die strassen jeweils in erscheinung? Was wissen wir von den menschen, die sie nutzen, von denen, die sie produzieren und formen? Wie lässt sich dieses komplexe wissens- und handlungssystem strasse erfassen? Wie kann dieses generierte wissen in die planung des öffentlichen raums einfliessen und muss hier das lernen nicht eher zu einem ver-lernen nicht mehr adäquater planungsideen und -methoden werden? Und wie lassen sich möglichst viele menschen - "alle" - an der produktion von strasse und damit stadt beteiligen?

Dem Modul liegt im Sommersemester 2016 eine Kooperation zwischen den Architekturfakultäten der TU Wien und des Polytechnikums in Lviv zugrunde. Ziel ist die Erarbeitung künstlerischer Interventionen für maisternia mista (Stadtwerkstatt), einer Anfang Juni in Lviv stattfindenden Plattform für Aktivitäten und Ideen zur Stadt.

Unser Beitrag zu dieser Plattform konzentriert sich auf die Stepana Bandery-Strasse in Lviv, an der einerseits das Polytechnikum liegt und die zum anderen 2017 Mittelpunkt des wegweisend gedachten partizipativen Projekts "Die Strasse für alle" sein wird. Korrespondenzort in Wien ist die Simmeringer Hauptstrasse, die nicht weit vom 2015 nach Neu-Marx umgesiedelten mobilen Stadtlabor der Fakultät für Architektur und Raumplanung beginnt. Sie durchzieht in voller Länge den 11. Bezirk, laut Presse der "Prügelknabe der Wiener Bezirke".

Die beiden Strassenzüge wurden mittels den Methoden und Praktiken künstlerischer Forschung erkundet. Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen sollten am Ende in konkrete Interventionen zum Wissensaustausch über die Strasse in der Strasse umgesetzt werden. Es geht damit auch um die Frage des Verhältnisses zwischen der Lern- und Forschungsinstitution Universität und dem Wissenskomplex Strasse.